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Die getarnte Überwachungskamera
Eines vorweg: Wer daran denkt sein Haus, seine Wohnung oder auch den kompletten Innenbereich per Videokamera zu überwachen, sollte sich vorab mit der rechtliche Situation auseinandersetzen, denn es darf nicht nach Belieben überwacht und aufgezeichnet werden. Der Datenschutzbeauftragte ihres Wohnortes weiß mehr zu diesem Thema.
Überwachungskameras die sich für eine verdeckte Überwachung und Aufzeichnung eignen, haben ein extrem kleines Objektiv und sind ursprünglich für Geheimdienste und Armee entwickelt worden. Wissen, was der politische oder militärische Gegner aktuell gerade so im Schilde führt, war der Sinn und Zweck solcher Überwachungskameras und sind aber auch in der heutigen Zeit auch noch immer im Einsatz. Zwischenzeitlich haben solche Kameras auch zum privaten Gebrauch den Zugang gefunden, die Technik wird immer noch kleiner und ausgefeilter, diese Kameras verfügen über alle Möglichkeiten, die auch die professionellen Artgenossen bieten können. So werden bei diesen Überwachungskameras alle notwendigen Einstellungen von der Kamera selbst vorgenommen. Weißabgleich, Schärfe, Objektiv und die Steuerung der Belichtungszeit müssen nicht manuell eingegeben werden. Die Datenübermittlung kann über Kabel oder Funk direkt auf einen Monitor oder an ein Aufnahmegerät erfolgen oder es wird auf einer internen Chipkarte gespeichert. Solche Kameras zeichnen auch Ton auf, was beim Ausspionieren relevant ist.
Bei Sitzungen und Besprechungen die nicht für Außenstehende geeignet sind, werden nur Systeme eingesetzt, die direkt auf eine Speicherkarte speichern. Eine Funkübermittlung wird von jedem Wanzendetektor sofort enttarnt. Solche Überwachungskameras werden im Regelfall über Bewegung oder Akustik gesteuert. Sobald sich im überwachten Raum etwas bewegt, oder jemand spricht, schaltet sich die Kamera sofort ein. Bild und Ton werden aufgezeichnet und auf dem internen Chip abgelegt.
Für den „Hausgebrauch“ wird es wohl etwas weniger 007 – mäßig ausreichen, solche Systeme können zum Beispiel aber auch in Forschungsbetrieben Anwendung finden, wenn die Firmenleitung konkrete Verdachtsmomente gegen einen oder mehrere Mitarbeiter hat und davon ausgehen muss, dass vertrauliche Daten unerlaubterweise weitergegeben werden. Wegen des Persönlichkeitsschutzes ist eine solche Aktion nur legal, wenn dies allenfalls über einen Anwalt oder gar die Polizei abgesichert ist, sonst kann es durchaus sein, dass auch eindeutiges Videomaterial nicht vor Gericht verwendet werden darf.
Tarnen oder nicht tarnen?
Für den Hausgebrauch sind Überwachungskameras die gut ersichtlich sind nicht mal so verkehrt, denn weniger versierte Einbrecher lassen sich damit schon mal abschrecken und das Vorhaben wahrscheinlich aufgeben. In Kombination kann aber auch noch eine weitere, getarnte Überwachung erfolgen, falls der Einbrecher glaubt die ersichtliche Kamera ausgetrickst zu haben.
Kameras lassen sich unglaublich gut tarnen, so gibt es im Handel Kameras, die zum Beispiel in ein Brillengestell verbaut sind, Feuerzeuge, Krawattennadeln Armbanduhren und Kugelschreiber mit Kameras gibt es ebenfalls seit Jahren zu kaufen. Für fest installierte Überwachungskameras gibt es eine Unzahl an Möglichkeiten versteckt zu überwachen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Bilder Uhren, Rauchmelder, Puppen, was auch immer, so gut wie nichts ist unmöglich. Bevor eine solche Überwachungskamera jedoch installiert wird, sollte genau eruiert werden wo eine wichtige Aufnahme zu erwarten ist.
Wie kann ich meine Überwachungskamera am besten tarnen, sodass diese möglichst unsichtbar ist?
Je nach handwerklichem Geschick und Ideenreichtum können beispielsweise Minikameras überall verbaut werden. Ideal ist dabei der Hintergrund, wenn die gewohnte Einrichtung und Umgebung nicht verändert wird. Alles soll so sein wie es schon immer war. Genau dort sucht man sich einen Gegenstand oder ein Örtchen, das sich bestens eignet die Minikamera einzubauen. Da die Linsen sehr klein sind, bis zu einem Millimeter im Durchmesser, was einem Stecknadelkopf entspricht, findet sich fast überall die Gelegenheit dazu. Kameralinsen mit Weitwinkel sind ein kleines bisschen grösser aber auch noch Winzlinge. Idealerweise sind solche Kameras mit einer Sprachsteuerung versehen, sobald ein Geräuschpegel erkannt wird schaltet sich die Kamera vollautomatisch ein.
Anregungen zur eigenen Tarnung:
Für eine Langzeitüberwachung die Tage oder gar Wochen beanspruchen kann, ist natürlich die Stromversorgung eines der Hauptprobleme. Kameras mit Bewegungs- oder Sprachsteuerung verbrauchen natürlich viel weniger Energie, aber auch da ist irgendwann mal das Ende zu erwarten. Die Kamera sollte so platziert, dass immer mal zwischendurch unbemerkt Akku und Speicherkarte getauscht werden können. Installation und Unterhalt sind denkbar einfach und auch von Laien durchführbar, die Kunst darin besteht, sich nicht erwischen zu lassen. Zur langzeitigen Stromversorgung können auch weitere Akkus oder eine Powerbank, die man auch bei Mobiltelefonen kennt, eingesetzt werden. Wer möchte kann sich die Bilder direkt auf einen Monitor legen, per Kabel zum Beispiel im Nachbarraum oder per Funkübermittlung übertragen lassen, was aber nicht ganz unproblematisch sein kann, da solche Funkübermittlungen schnell auffliegen können.
Getarnte Kameras für den Außenbereich
Eine getarnte Überwachungskamera für den Außenbereich muss in Bezug auf die Umwelteinflüsse sehr robust sein. Wasser und Temperaturunterschiede dürfen der Kamera nichts anhaben. Es gibt aber eigens dazu Gehäuse, die getarnt sind, zum Beispiel Steine, Vogelhäuschen und dergleichen. Ansonsten arbeiten diese Kameras genauso wie ihre Pedanten für den Innenbereich, allerdings kann sich die Übertragung von Bild und Ton erheblich aufwändiger gestalten, so muss unter Umständen viele Meter an Kabel unsichtbar verlegt werden, falls nicht mit einer Funkübermittlung gearbeitet werden kann.